Die Klimaanlagen laufen im Sommer auf Hochtouren. Wir sitzen ständig in Zugluft und wechseln oft zwischen feuchter oder verschwitzter Kleidung, ohne es zu bemerken. Jeder große Temperatursprung – beispielsweise vom Auto ins Freie und wieder ins klimatisierte Geschäft – stellt unseren Körper vor eine große Herausforderung. Der Körper muss sich innerhalb kürzester Zeit den Temperaturunterschieden, bis zu 20 Grad, anpassen. Das kann unser Abwehrsystem überfordern, was zu Erkältungen, Kopfschmerzen und Nackenverspannungen führen kann.
Wie die TCM diese Symptome erklärt
In der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zirkuliert das Wei-Qi (auch Abwehr-Qi genannt) direkt unter unserer Haut und dient als Schutzschild. Es öffnet und schließt die Poren, um ungewollte „Eindringlinge“ über Schwitzen aus dem Körper zu entfernen. Dieses System funktioniert jedoch nur, wenn das Wei-Qi stark ist.
Temperaturwechsel und ihre Auswirkungen
Stell dir vor: Es hat 35 Grad, du schwitzt und deine Poren sind geöffnet. Du betrittst einen vollklimatisierten Raum, und der kalte Luftzug kann direkt durch deine offenen Poren in den Körper gelangen. Wenn dein Abwehr-Qi schwach ist, kann es nicht gegen den „kalten Wind“ ankämpfen, der sich dann in deinem Körper ausbreitet. Du fühlst dich krank, deine Nase läuft, und du bekommst Kopfschmerzen. Fieber kann eine starke, aber wichtige Abwehrreaktion sein.
Nackenverspannungen durch Klimaanlagen
Im Nacken befinden sich Akupunkturpunkte, die auch als „Tore des Windes“ bekannt sind. Wenn der Schreibtisch direkt unter der Klimaanlage steht, kann der Wind an diesen Punkten eintreten und das Qi blockieren. Das führt zu starken Nackenverspannungen.
Klimaanlagen als krankmachende Faktoren
Klimaanlagen und starke Zugluft sind in der TCM als „eingedrungener Wind“ bekannt. Unbehandelt könnte dies zu Migräne, Gelenkschmerzen, Paresen, Zittern und weiterführend sogar zu Epilepsie führen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Klimaanlagen-Effekte
Allgemeine Tipps zur Klimaanlagennutzung:
- Klimaanlage so wenig wie möglich einschalten.
- Die Temperatur auf maximal 8 Grad Unterschied zur Außentemperatur einstellen.
- Nicht im Luftzug sitzen.
- Nicht mit feuchten Haaren oder verschwitzter Kleidung im Luftzug sein.
Wei-Qi stärken
- Ausgewogene Ernährung: Ein gekochtes Frühstück und frische (Wald-)Luft helfen, das Abwehr-Qi zu stärken.
- Vitalpilze: Der Cordyceps (Raupenpilz) ist besonders effektiv beim Aufbau des Abwehr-Qi.
Akupunktur-Massage und Kräuter
- Akupunktur-Massage: Eine spezielle Technik der Tuina hilft dem Körper, sich bei starken Temperaturunterschieden schnell anzupassen und dein Wei-Qi zu schützen.
- Kräutermischung: „Yu Ping Feng San“ – auch als Jade-Windschutz bekannt – stärkt das Qi und stabilisiert die Körperoberfläche.
Praktische Tipps
- Leichtes Tuch: Ein Tuch um den Hals schützt auf Reisen in unterkühlten Shops, im Taxi oder Flugzeug.
- Öl im Nacken: Ein paar Tropfen Öl auf den Nacken verschließen die Akupunkturpunkte und verhindern das Eindringen von Wind.
Maßnahmen bei bereits eingedrungener kalter Zugluft
Warte nicht ab: Frühzeitig agieren hilft dem Körper, einfacher gegen die Beschwerden anzukämpfen.
Tuina-Massage und Gua Sha
- Tuina-Massage: Diese schweißtreibende und windausleitende Massage hilft effizient bei steifem Nacken und Verspannungen.
- Gua Sha: Mit einem Horn oder Porzellanlöffel werden Nacken und Rücken geschabt, um den eingedrungenen Wind auszuleiten. Diese Technik ist angenehm und effektiv.
Kräutertee und Ernährung
- Kräutertee: Spezieller Tee, wie zum Beispiel Pfefferminze, bringt dich zum Schwitzen und hilft, den pathogenen Faktor durch die Poren auszuscheiden.
- Bleib im Bett und kuriere dich aus.
- Scharfe Nahrungsmittel: Rettich, Radieschen oder Lauch öffnen die Körperoberfläche und fördern eine rasche Genesung.
Fazit
Wie verträgst du Zugluft und Klimaanlagen? Wie gehst du mit den ständigen Temperaturwechseln um? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.